Pflanzenfamilie der Korbblütler

Es ist die größte Familie innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Blütenpflanzen). Es gibt 15000 Arten. Korbblütler werden auch Asteraceae und Compositae (ältere Bezeichnung) genannt.

Pflanzen der Familie:

Die Stammpflanze ist die Aster.
Löwenzahn, Rainfarn, Schafgarbe, Artischocke, Sonnenblume, Gänseblümchen, Alant, Ringelblume, Arnika, Topinambur, Sandstrohblume, Sonnenhut, Kamille, Mariendistel, Kornblume, Wegwarte, Wasserdost, Huflattich, Pestwurz, Goldrute, Grindelia, Greiskraut, Klette, Wermut, Steckenkraut, Beifuss, Estragon, Benedikte (Eberraute), Silberdistel, Eseldistel, …

Botanische Merkmale:

Es gibt drei Gruppen von Korbblütlern:

  1. Astern ähnliche, deren Blüten Zungen und Röhren haben,
    z.B. Ringelblume, alle Artemisia-Arten, Sonnenblume, Astern, Gänseblümchen, Grindelia,…
  2. Zungenblütige (linguaforme), deren Blüten nur Zungen haben, z.B. Löwenzahn, Habichtskraut,…weiblich oder zwittrig
  3. Röhrenblütige (tubuliforme), deren Blüten nur Röhren haben, z.B. alle Disteln, Artischocke,…
    Bei allen Korbblütlern (Röhrenblütler) gibt es eine starke Samenproduktion (ölig).

Alle Arten haben eine Körbchenbildung als Blütenstand (Korbblütler). Und sie haben einen gemeinsamen Blütenboden (daher compositae). Die Anordnung der Blätter ist meist wechselständig, selten gegenständig oder quirlständig.

Untergruppen der Korbblütler:

Gruppe der Wermutartigen:

Beifuß, Wermut, Strandbeifuß, Zittwer, Eberraute, Estragon

Wermutgewächse sind die Pioniere der Pioniere. Sie stehen auf Kraterlandschaften, Vulkanböden, …
Also gerne auf schwefelhaltige Böden. Sie entwickeln auf den Böden feurige ätherische Öle, die nahezu giftig sind.
Sie wurden früher zur Entwurmung benutzt (va. Darm – und Blutparasiten (Malaria)). Steppenbeifuss ist am stärksten proteolytisch (Eiweiß zerlegend) unter den Wermut Gewächsen (so stark, dass man nur wenig nimmt). Wermut wirkt auf das Neuronal System. Es wird mehr Serotonin im Darm gebildet. Darum ist er auch kritisch, wenn er überdosiert wird (siehe Van Gogh). Die feurigen Wermut Gewächse regen die Verdauungsdrüsen stark an und damit auch die Blutbildung. Eine gute Durchwärmung des Beckenbereiches erreichen wir mit Beifuss und dergleichen im Lungenbereich mit Eberraute. Vulkanböden sind auch reich an Selen, Mangan, Kupfer, Zink, Germanium (außerdem noch Chrom, ..). Wir finden in den Wermut artigen einen erhöhten Anteil dieser Elemente. Dh. ein Teil der Wirkung aufs Nervensystem geht auf die Spurenelemente zurück.

Gruppe der Disteln:

Es sind Pflanzen mit Röhrenblüten. Sie entwickeln Fettsäuren. Pflanzen haben hoch wirksame ungesättigte Fettsäuren.
Sind besonders wirksam auf das Leberparenchym. Mariendistel, Benediktendistel, Artischocke, … Bei Klette und Silberdistel nimmt man nur die Wurzel. In der Wurzel sind ganz bestimmte Stoffe, die mit Schwefel verbunden sind.
Eselsdistel, Klette und Benediktendistel wirken krebswidrig.
Sie haben eine reinigende Kraft auf die Lymphe.

Die Lattiche

Es sind Milchsaft führende Korbblütler:
= Lactis > laxieren (breiig machen, fließend machen). Lactuca = Lechuga = Lattich (haben Milch). Sie haben die Fähigkeit Milch für sich zu bilden. Alle wirken als Emulgator. Man nimmt sie gerne um Fett Verstoffwechselung in gang zu bringen.

Wegwarte, Löwenzahn, Hasenlattich, Kopfsalat, Chicoree, …

weitere Gruppe:

Nahe verwandt sind: Kamille, Schafgarbe, Goldrute, Sandstrohblume.
Bitterstoffe spielen keine große Rolle bei ihnen. Alle stehen bevorzugt auf sonnenüberfluteten, trockenen Wiesen. Es sind Wundheilpflanzen und alle wirken entzündungswidrig. Sie stehen lange in der Sonne, und so haben also Stoffe, die besänftigen können (entzündungswidrig).

Typische Inhaltsstoffe:

Bitterstofflaktone:  alle Korbblütler haben Bitterstofflakone ( = Sesquiterpene ).
Laktone: kommt von laktis = Milch
Sie haben die Fähigkeit Milch für sich zu bilden. Korbblütler bilden Samen mit hohem Fettanteil und dazu brauchen sie den Milchsaft, um die Fette zu transportieren. Gerbstoffe sind kaum vertreten (außer bei Grindelia). Phytosterine sind in fast allen (Fettsäuren). Sie haben auch ätherische Öle aber einen geringeren Gehalt als bei den Lippenblütlern. Polysaccharide und Bitterstoffe haben sie reichlich. Polysaccharide haben eine Wirkung auf die Zellteilung (Granulation). Sie wirken auf die DNA Struktur. Deswegen gibt es in der Familie viele Wundheilpflanzen. Meist findet man ganz bestimmte Polysaccharide bei Korbblütler. Nämlich das Inulin.

Wirkung:

Korbblütler wirken auf jeden Fall über ihre Bitterstoffe (sind mäßig, dadurch können wir sie einsetzen). Ihre Bitterstofflaktone wirken gleicherweise auf den wässrigen und den fetten Anteil im Organismus. Genau das braucht man in der Lymphtherapie und ebenso in der Synovialflüssigkeit (besonders wirksam dort ist die Sandstrohblume).
Besonders die Bitterstoffe der Lattiche können laxierend wirken. D.h. sie können sie wässrige, die Eiweiß und die Lymph Phase zusammenbringen. Dadurch erhöhen sie die Emulgierfähigkeit im Verdauungstrakt. Öle vermischen sich besser mit dem wässrigen. Die Fettstruktur wird im Magen vorgeprägt und im Dünndarm weiter verarbeitet. Durch Bitterstoffe wird diese Phase schon vorbereitet. Anders als Saponine sind Bitterstofflaktone nicht giftig. Sie sind leicht, niedermolekular, klein und überall nachweisbar. Sie wirken also nicht nur im Verdauungssystem, sondern auch an der Zellmembran. Wenn wir nicht emulgieren können, bekommen wir Lebensmittelallergien und keine Serotonin Bildung.
Wenn im Verdauungsbereich nicht emulgiert wird, kann der Organismus keine Abwehr aufbauen. Mögliche Erkrankungen sind: Morbus Chron, colitis ulcerosa. Korbblütler haben große Wundheilpflanzen. Alle haben es irgendwie und die Klette ( Arctium lappa ) besonders.

Giftige Korbblütler:

Giftlattich (hat eine opiumähnliche Wirkung und wurde in nördlichen Gefilden früher benutzt), Steppenbeifuss, Arnika (nur gering dosieren, sonst Schleimhaut reizend),

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