Nasennebenhöhlen Entzündung – Sinusitis
Viele Menschen klagen über trockene Nasenschleimhäute. Die kalte Jahreszeit, Heizungsluft oder künstlich belüftete Räume sind häufig Auslöser dazu. Andere wiederum verspüren das ganze Jahr hindurch ein Druckgefühl und Schmerz im Gesicht. Hinter solchen Beschwerden steckt oft eine chronische Nasennebenhöhlen Entzündung (chron. Sinusitis).
Symptomatik und Verlauf
Über eine allergische Reaktion, Umwelteinflüsse, Klimaanlagen, virale Infekte werden die Schleimhäute provoziert und schwellen an. Dadurch kommt es zu einer Verlegung der Ausführungsgänge der Nasennebenhöhlen und es kommt zum Stau des Sekrets (Schleim). Das Sekret kann nicht abfliessen, und die die Schleimhäute trocknen aus. Die trockenen Schleimhäute bewirken oft einen Riech – und Geschmacksverlust. Darüber hinaus sind sie ein Nährboden für Erreger. In der Folge kann es zu einer Infektion kommen. Betroffene fühlen sich matt und benebelt im Kopf und leiden oft an Kopfschmerzen. Sie können nicht klar Denken und sind schnell müde.
Die Nase ist schließlich die Pforte zum Gehirn und hat eine große Bedeutung für uns.
Nase und Sexualität:
Wie passt das zusammen?
„An der Nase des Mannes, erkennt man den Johannes“.
“Jetzt wird’s aber zu primitiv”. Der Einspruch stimmt auch zum größten Teil.
Dieser kecke spassige Spruch kommt in erster Linie aus einer gewissen Komik heraus, und es gibt keinerlei Indiz dazu. Die Nase ist augenscheinlich mitten im Gesicht und „Langnasige“ werden ja auch gerne belächelt, besonders im Kindesalter. Und da schiebt der Erwachsene gerne mal wohlwollend dem „Langnasigen“ einen Trumpf in die Ärmel. So zumindest die Erklärung des Autors, die wahrscheinlich für einige völlig an den Haaren herbeigezogen ist. Sagen wir mal „Völlig zurecht dieser Einspruch“. Was hier jedoch gesagt werden möchte ist, dass es kein Zufall ist, wenn der Volksmund die Nase mit den Gelüsten in Verbindung bringt und nicht die Länge der Ohren oder z.B. die Schuhgröße. „Immer der Nase lang“. Hier wird es schon deutlicher, dass sie etwas mit der Gefühlswelt zu tun hat.
Pheromone:
Hiermit werden wir etwas wissenschaftlicher und bringen endlich Niveau in unsere Aufarbeitung dieses spannenden Themas. Pheromone sind Substanzen, die von Tieren und Menschen abgegeben werden und bei Artgenossen eine Reaktion auslösen. Sie dienen der instinktiven Kommunikation zwischen Lebewesen.
Unwissenschaftlicher ausgedrückt werden sie auch als „sexuelle Lockstoffe“ bezeichnet.
Wo befindet sich das zugehörige Sinnesorgan dieser Botenstoffe?
Es ist die Nase und genauer gesagt das „Jacobsonsche Organ“, das sich im vorderen Teil der Nase befindet. Über den voll ausgebildeten Geruchssinn erkennt das neugeborene Baby die Pheromone (Botenstoffe), die von der Brustwarze der Mutter ausgesendet werden. Im erwachsenenalter entscheidet unsere Nase wen wir sympathisch finden, wen wir lieben und mit wem wir Sex haben.
Wie sollte die gesunde Nase beschaffen sein?
Ganz einfach: die Schleimhäute müssen in Takt sein. Das sind sie, wenn sie gut befeuchtet sind. Ein schönes Beispiel ist die Hundenase, die sichtlich gut befeuchtet ist. Und jedermann weiß um das ausgesprochene gute Riechvermögen der Hunde. Da wir aber keine Hunde sind, sollte die Befeuchtung ausgewogen sein und nicht übertrieben.
Die hier nur bruchstückhaften Aufführungen über die Bedeutung der Nase und der zugehörigen Kopfhöhlen, sollen uns deutlich machen wie wichtig es ist, diesen Bereich gesund zu halten oder zu gesunden.
Therapeutische Maßnahmen:
Schulmedizin:
Kurz und bündig gesagt wird man mit schulmedizinischen Mittel diesen soeben beschriebenen Idealzustand einer gesunden Nase nicht erreichen. Die verabreichten Nasensprays verschaffen zuerst Linderung, reizen aber im weiteren Verlauf noch mehr die Schleimhäute und trocknen sie weiter aus. Nasenspray Abhängigkeit. Bei allen Respekt über die Stärke unserer Schulmedizin, bietet sie für die chron. Sinusitis keine empfehlenswerte Therapie an.
Nasya – die ayurvedische Nasenspülung
Der Hauptunterschied zu allen naturheilkundlichen Ansätzen ist, dass Ayurveda einen ganzheitliche Therapie anbietet. Die Nasya Behandlung ist eingebettet in ein System.
Nasya ist eine der 5 Hauptsäulen der Panchakarmakur (Entgiftungskur):
1. Vamana 2. Virecana 3. Basti 4. Rakta Mokshana 5. Nasya
Eine der Hauptsäulen dieses ausgeklügelten weltweit einzigartigen System zu sein zeigt, welche Bedeutung die Reinigung und Belüftung des Kopfbereiches für die Gesundheit hat. Diese Behandlung betrifft eben nicht nur die Nebenhöhlen Beschwerden, sondern tangiert ebenso psychische Beschwerden, Bluthochdruck, Haarausfall, Augen- Ohren Erkrankungen Konzentrationsschwierigkeiten, Migräne, Immunsystem Steigerung, Schlaf und vieles mehr.
Individuelle Vorgehensweise in der Nasya Behandlung:
Zuerst muss die Hauptursache der Beschwerden diagnostiziert werden. Welche Beschaffenheit und Farbe hat das Sekret? Fühlt Betroffener einen Kopfschmerz, Mattigkeit, hat er Fieber oder Stress?
Danach wird bestimmt welches Dosha vorherrschend ist: Feuer, Wind oder Erde. Ein geübter Pulsdiagnostiker erkennt dies alleine über den Puls.
Darreichungsformen:
Aus der Diagnose wird die Darreichungsform gewählt:
Kräuterpulver, Kräuteröle oder wässriger Auszug von Kräutern, Kräutersäfte.
Meist finden wir ein Kapha – Vata Problem vor und behandeln mit Kräuterölen.
Behandlungsablauf:
Die Behandlung beginnt mit einer ausgiebigen Ölmassage von Kopf, Nacken und Gesicht. Es folgt eine Dampf-Inhalation, die die Sekretion der Schleimhäute fördern. Nach einer Anwendung mit heissen Wickeln, erfolgt das Einträufeln von Kräuteröl. Nachdem das gelöste Sekret ausgespuckt wurde, wird ein spezieller Kräuterauszug zum Gurgeln uns Spülen gegeben. So der Ablauf in Kurzform.
Es sind mehrere Behandlungen notwendig. Wir wollen immer tiefer eindringen und trotzdem nicht zu sehr die Schleimhaut reizen. Dies muss von mal zu mal balanciert werden.
Wenn die Frucht reif ist
„Wenn die Frucht reif ist, dann erst bekommt man gut den Saft heraus.“
Komplett ist die Behandlung erst mit einer vorherigen innerlichen Kräutergabe.
Die Gewebe sollen weicher und flexibler gemacht werden. Die allergische Diathese bilden meist die Grundlage dieser Erkrankung. So müssen wir über antiallergische Pflanzen diesem Einhalt gebieten und die Schleimhäute zum Abschwellen bringen. Erst über die innerliche Gabe können wir einen bleibenden Erfolg erzielen. Hinzu kommt, dass Ayurveda klare Empfehlungen zur Ernährung betreffs der Sinusitis angibt. Auch diese müssen beachtet werden, um zum Erfolg zu kommen.
Naturheilkundliche Therapien:
Eben diese kurz aufgezeigten Differenzierungen in der ayurvedischen Behandlung, finden wir in der Naturheilkunde, die sich ja von der Schulmedizinischen Herangehensweise abheben möchte, nicht.
Hauptsächlich findet man Therapeuten, die mit dem „Nasenreflexöl“ arbeiten. Oder andere haben sich spezialisiert auf die „Luffa Kur“. Diese „Werkzeuge“ sind eben nicht eingebettet in ein System, welches die Gabe je nach Typ und Zustand ausrichtet. Natürlich gibt es auch hier immer wieder schöne Erfolge. Aber auch hier besteht meist die Gefahr, dass die Schleimhäute weiterhin trocken bleiben oder noch trockener werden. Gerade da in erster Linie mit ätherischen Ölen gearbeitet wird. Oder im Falle der „Luffa Kur“ die Stoffe zwar sehr durchdringend sind, jedoch auch so reizend auf den ganzen Organismus sind, das man für einige Tage krank wird, was in der Literatur als Nebeneffekt beschrieben wird, und ich selbst bei mir erlebt habe.
Vorbehandlung, Verabreichung und Nachbehandlung
Diese drei Phasen sind notwendig, um einen Erfolg zu bewirken, der auch anhält. Das ist der Grund, da wir in unserer Praxis dieses komplexe Geschehen nur mit Hilfe dieses ayurvedischen drei Phasen Schemas behandeln wollen und nicht eine einmalige Nasya Behandlung anbieten.